„Die Schüler haben ein großes Herz, daher hat es immer Spaß gemacht mit ihnen Zeit zu verbringen und ihre Fortschritte zu beobachten.“
Ein BFD-Bericht aus der Johannes-Kern-Mittelschule von Lena Pape
Ich habe meinen Bundesfreiwilligendienst an der Johannes-Kern-Mittelschule geleistet. Dass ich mit Jugendlichen zusammenarbeiten wollte, wusste ich schon vorher. Daher habe ich konkret nach einer Einrichtung im Rahmen der Jugendsozialarbeit gesucht. Die Schule und die Schulfamilie ist etwas ganz besonderes, ich hatte sehr viel Spaß und durfte tolle Erfahrungen im BFD sammeln.
Ich habe in meiner Einrichtung eine Vielzahl von Aufgaben übernommen. Von Anfang an habe ich das Schülercafé betreut und den Unterricht der Deutschklassen unterstützt. Bei all den verschiedenen Sprachen, Kulturen und dem unterschiedlichen Alter der Schüler ist es gar nicht so einfach, allen gerecht zu werden. Mich hat sehr begeistert, dass die Kinder und Jugendlichen tatsächlich gerne Hilfe angenommen haben und sogar dankbar dafür waren. So entwickelte es sich schnell, dass ich Förderunterricht beziehungsweise Nachhilfe für die Schüler der Deutschklassen gegeben habe. Von Wortschatztraining, Leseübungen, Grundrechenarten lernen oder einfach nur Gespräche führen ist alles dabei gewesen. Nach und nach kamen auch Schüler aus den Regelklassen dazu. Manche nur ein, zwei Mal, manche regelmäßig. In den ersten Monaten konzipierte ich eine Paten-AG, sodass Schüler der Regelklassen denen der Deutschklassen mit der deutschen Sprache helfen können und vielleicht für das nächste Schuljahr, wenn die meisten in eine Regelklasse kommen, schon Freundschaften geschlossen haben. Gelegentlich war ich auch für einige die Ansprechperson für Sorgen oder Probleme, dieses mir so leicht entgegengebrachte Vertrauen hat mich immer sehr gerührt. Die Schüler haben ein großes Herz, daher hat es immer Spaß gemacht mit ihnen Zeit zu verbringen, zu lernen und ihre Fortschritte zu beobachten.
Meine Kollegen und mein Chef haben mich stets unterstützt und mich dazu ermutigt eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Vom ersten Tag an wurde ich in die Gemeinschaft aufgenommen, akzeptiert und respektiert. An meiner Einrichtung habe ich sehr geschätzt, dass ich selbstständig arbeiten konnte. Das hat mir sehr geholfen viele Erfahrungen zu machen und über mich hinauszuwachsen, wie auch mir über meine beruflichen Wünsche klar zu werden. Mir ist heute klar, dass ich im Bereich der Jugendsozialarbeit arbeiten möchte. Eine Mittelschule ist definitiv eine Einsatzstelle, die sehr dankbar ist und in der man viel bewegen kann. Es ist auch, wie ich finde, eine sehr wichtige Einsatzstelle, da man durch den geringeren Altersabstand, nochmal eine ganz andere Verbindung zu den Schülern aufbauen und sich die Zeit für individuelle Förderung und Betreuung nehmen kann. Die Begleitseminare waren zwar immer recht anstrengend, hatten aber tolle Inhalte. Unsere Seminarleitungen sind stets auf unsere Wünsche und Bedürfnisse eingegangen und haben sich für uns eingesetzt, wenn es Probleme zu lösen gab. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich meine BFD-Zeit in sehr guter Erinnerung behalten und die Schulfamilie sehr vermissen werde. Für das nächste Jahr habe ich mir fest vorgenommen in der Projektwoche vorbei zu schauen und „meine“ Einrichtung noch einmal zu besuchen.