FSJ und BFD in Corona-Zeiten
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Arbeit der Freiwilligendienstleistenden aus? Die Bundesregierung hat u.a. zwei AWO-Freiwillig aus den Bereichen Krankenhaus und Seniorenheim dazu interviewt. Lotte Burmeister und Robin Kirsch schildern ihre Erfahrungen:
Lotte Burmeister (19)
Lotte Burmeister aus Achim bei Bremen strebt eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin an. Um die notwendige Berufserfahrung im medizinischen Bereich zu sammeln, hat die 19-Jährige sich auch für ein FSJ entschieden. Vor ein paar Monaten vermittelte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Abiturientin an das Aller-Weser-Klinikum in Achim. Dort arbeitet sie auf der Station der allgemeinen Unfallchirurgie, die nun kurzerhand zur Corona-Station umfunktioniert wurde. „Es war und ist eine sehr spannende Zeit für mich: von heut auf morgen haben sich meine Tätigkeiten komplett verändert“, erzählt sie. Vor der Corona-Zeit hatte sie viel mehr Kontakt zu den Patientinnen und Patienten. „Ich habe beispielsweise das Mittagessen ausgeben, die Menschen auf Station begleitet oder bei den alltäglichen Dingen geholfen“, berichtet Lotte Burmeister. Nun bereitet sie Isolierzimmer vor, bestückt die entsprechenden Räume mit Sauerstoffmasken und ist dafür verantwortlich, dass genügend Schutzausrüstung für das Personal vorhanden ist. Sorgen vor einer möglichen Ansteckung macht sich die 19-Jährige nicht. Allerdings gehören auch ihre Großeltern zur Risikogruppe, weshalb sie deshalb von Besuchen absehen muss. „Trotz alledem ist es für mich auch eine sehr spannende Zeit im Klinikum tätig zu sein, die Abläufe kennen zu lernen und helfen zu können. Das motiviert mich sehr“, so Lotte Burmeister.
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Robin Kirsch (16)
Auch Robin Kirsch aus Marpingen plant nach dem FSJ eine Ausbildung. Er möchte Pflegassistent werden. „Nach dem Schulabschluss habe ich jetzt die Möglichkeit genügend Berufserfahrung im Bereich der Pflege zu sammeln, um zu schauen, ob das wirklich das Richtige für mich ist“, so der 16-jährige. Derzeit arbeitet er in einem Seniorenheim im Saarland. Aufgrund der aktuellen Pandemie dürfen Familienangehörige momentan die Einrichtung nicht betreten. Besonders jetzt während der Corona-Zeit zeigt sich deshalb, wie sehr die Menschen auf gute Pflegerinnen und Pfleger angewiesen sind. „Wir sind derzeit die einzigen Kontaktpersonen für die Menschen in unserer Einrichtung“, berichtet Robin Kirsch. An seinem Arbeitsalltag hat sich sonst aber nicht viel geändert, „außer, dass wir jetzt alle einen Mundschutz tragen“, erklärt er. Für ihn steht jetzt schon fest: er wird mit Abschluss des Jahres dort seine Ausbildung beginnen.
Quelle: Bundesregierung.de